20180915
Ich hab ja beim Flieger schon geschrieben, dass ich mir die Wartezeit auf mein neues Projekt etwas verkürzen wollte. Und schon war es da, mein neues Projekt. Ich wollte schon immer mal ein ferngesteuertes Auto haben, aber halt was einigermaßen gescheites. Der Junior hat ja das Mario Kart von Carrera, was auch ordentlich schnell ist und schon ne Menge Spass macht. Neulich kam ein Kindergartenkumpel von ihm mit einem ferngesteuerten Buggy ums Eck, der einen richtig guten Eindruck machte. Da ich seinen Vater etwas kenne hab ich gleich mal nachgeforscht. Er meinte es sei ein Tamiya Neo Fighter, bei dem man fast alle Ersatzteile einzeln bekommt, der Bausatz gut zusammenbaubar ist und das Teil nicht übertrieben teuer ist.
Nach ein paar Abenden Recherche im www hab ich auf „bestellen“ geklickt. Das tolle ist, dass bei dem Bausatz schon ein Motor und ein Regler dabei sind. Ausserdem hat die deutsche Variante noch Öldruckstoßdämpfer. Und nun der Preis für den Bausatz: ~70€. Dazu kommt noch ein Servo für die Lenkung, Akkus und eine Fernbedienung mit passendem Empfänger. Ein Satz Kugellager wird empfohlen, da beim Bausatz nur Kuststofflager beiliegen. Alles in allem kommt man auf gut unter 120€, je nach Fernbedienung zusätzlich 50-100€.
Paket da!
Die Typen beim Einpackservice müssen wohl Tetris-Asse sein
Das war alles im Karton und will nun zusammengeschraubt werden.
Die Anleitung ist gut und in vielen Sprachen gedruckt.
Auch gut, dass neben jedem Schritt in der Anleitung die benötigten Teile in Originalgröße abgebildet sind, das erleichtert einem die Schraubenwahl enorm, weil Schrauben sind einige in der Schachtel.
Nach knapp zwei Stunden sah das Teil schon so aus:
Als nächstes wären dann die Öldruckdämpfer dran gewesen, aber dazu hatte ich am ersten Abend keine Lust mehr, war schon spät.
Die Öldruckdämpfer kamen auch in Einzelteilen und es lagen zwei Fläschchen Dämpferöl im Karton. Der Zusammenbau war
aber auch kein Hexenwerk und das bissl Sauerei war gleich weggewischt.
Der Chassis-Aufbau ist nach knapp 3 Stunden fertig, wenn man weiss wo beim Schraubendreher vorne ist sollte das wirklich kein Problem sein bei der Anleitung.
Was nochmal etwas Zeit kostet ist das ausschneiden der Lexankarosserie. Wie sich das im Modellbau durchsetzen konnte ist mir echt ein Rätsel und nur mit sehr viel Leidenslust der Modellbauer zu erklären. Man muss aus einem Teil, das eigentlich das gleiche ist wie eine tiefgezogene Blisterverpackung eine vorgegebene Form ausschneiden, die durch eine feine Linie markiert ist. Danach wird die Karosserie von innen lackiert, was bei mehrfarbigen Lackierungen etwas Umdenken erfordert. Der Buggy wird diese Woche noch lackiert und schaut momentan so aus:
Ich habe schonmal die „Scheiben“ von innen abgeklebt, dass die beim lackieren frei bleiben und auch mal mit meinem Laserplotter ein Startnummernfeld aus einem Stück Klebefolie geschnitten. Die Folie hab ich dann auf ein Reststück Lexan geklebt und mit Rot lackiert. Als die Farbe trocken war, hab ich die Folie abgezogen und noch mal schwarz drüber gesprüht um zu testen ob das überhaupt funktioniert. Das kleine Stück (die 79 am Rad) sieht schon mal ganz ok aus. Rot-Schwarz wird aber nicht die endgültige Farbe werden. Ich muss mal in meinen Sprühdosen schauen was ich noch so habe.
Zum Testen hab ich die Fernbedienung von meinen Coptern genommen, aber bald sollte die richtige Autofernbedienung eintreffen, dann werde ich mal ein paar Akkuladungen leeren.
20180918
Erfahrungen mit Lexankarosserien hab ich wie gesagt noch keine, lackieren ist auch nicht so meine Stärke, deshalb hab ich mich auf ein einfaches Design beschränkt. Zwei Farben sind genug. Da ich aber nicht nur eine popelige „obenweiss-untenschwarz“-Variante wollte, hab ich etwas gegrübelt und dann den Laserplotter angeworfen.
Aus einem Reststück Folie hab ich noch mal die „79“ und ein paar weitere eindrucksvolle (impressive) Symbole spiegelverkehrt ausgelasert. Die hab ich dann von innen an die Karosserie und den Heckflügel geklebt…
…und direkt schwarz lackiert. Die Farbe muss jetzt trocknen, dann kann ich die Folien rausfriemeln und noch mit der zweiten Farbe von innen lackieren.
Hier ist übrigens der Testbericht, der mich dann doch komplett überzeugt hat, das Modell zu nehmen: http://www.rc-news.de/08/2014/testbericht-tamiya-neo-fighter-buggy-dt-03/
Und hier der Link zur Bauanleitung, falls jemand auch so ein Teil will und wissen möchte was auf ihn zukommt:
http://www.tamiya.de/CommonFiles/Dickie-Tamiya/PDM_Products/Tamiya/300058628/300058628_Bauanleitung_DT-03.pdf
20180920
Als nächstes müssen die gelaserten Folienmuster herausgetrennt werden
Die zweite Farbe wurde passend zum „Impressive“ hellblau. Erst mal wieder von innen sprühen, bis die Farbe schön deckend auf der Innenseite der Karosserie aufgebracht ist. Dort wo vorher die Folie aufgeklebt war, sollte es nun hellblau durch scheinen.
Auf der Aussenseite ist noch eine Schutzfolie drauf, die man nach dem Lackieren abziehen muss, dann erscheint die Karosse in einem regelrechtem „Neuwagenfinish“.
Hammergeil, oder???
Fertig montiert sieht der Buggy richtig gut aus:
20181022
Die neue Fernbedienung ist in China verloren gegangen, weshalb ich eine weitere bestellen musste, die auch mittlerweile angekommen ist. Der Akkuwarner ist auch schon verbaut. Den brauch man bei LiPo-Akkus um zu verhindern, dass die einzelnen Zellen zu tief entladen werden. Wenn ein LiPo unter eine gewisse Grenze entladen wird, finden im inneren chemische Prozesse statt, die die Kapazität und die Lebensdauer eines Akkus negativ beeinflussen, bis hin zur kompletten Unbrauchbarkeit des Akkus. Die Nachbarsjungs haben ein RC-Fahrzeug ohne Akkuwarner und wie Kinder sind fahren die bis das Teil nicht mehr geht, dann ans Ladegerät und wieder komplett leer nuggeln. Das ging bei einem neuen Fahrzeug nicht mal 10 Akkuladungen lang gut. Die beiden standen dann bei mir vor der Tür und fragten warum ihr auto nicht mehr fährt und warum es nach 20 Stunden am Ladegerät immer noch nicht einsatzbereit ist. Mit dem Messgerät kam dann statt ~9,6V nur noch knapp 6V raus. Sobald der Motor angesteuert wurde brach die Spannung sogar noch weiter ein. Mein Akkuwarner schlägt Alarm, sobald eine der zwei Zellen unter 3,4V geht. Wo genau die Grenze ist, ist je nach Akkuhersteller etwas unterschiedlich, die Empfehlungen gehen von 3,2V bis 3,9V als Grenze. Die gewählten 3,4V sind ein guter Kompromiss aus Sicherheit und Laufzeit. ein neues Ladegerät hab ich mit auch geholt, um die Zellen des Akkus einzeln zu laden und auszubalancieren zu können.
Da wir momentan eine Strecke direkt vor der Haustür haben macht das Fahren noch mal mehr Spass. Das sieht man dem Buggy leider auch an – der Lack ist nicht mehr ganz so frisch und löst sich dank mehrerer Stunts von der Karosserie – aber das gehört dazu, steht ja nicht in der Vitrine.
Nach einigen Modifikationen, wie Stoßdämpderupgrades, Brushlessmotor mit anderem Regler, Umbau auf breitere Vorderräder, Stabilisatoren usw. sieht der Neo-Fighter mittlerweile so aus:
Der Fighter vom Junior sieht auch ganz gut aus:
Vorm Haus ist noch ein freies Feld, auf dem haben die Jungs eine kleine Strecke gegraben und es gab schon die ersten Rennen. Hier mal ein Teil des Starterfelds:
Ordentlich was losgewesen auf dem Acker, aber ein Gefühl für gutes Streckendesign haben die Jungs noch nicht so wirklich: